Eine bakterielle Vaginose (BV) beschreibt keine Infektion durch ein Bakterium, sondern eine Dysbiose durch Verdrängen der Laktobazillen und Überwiegen von BV-assoziierten Bakterien mit Biofilmbildung und Erhöhung der gynäkologischen und geburtshilflichen Infektanfälligkeit.
Bisher wurde bei der Diagnostik im Labor generell die Menge unterschiedlicher bakterieller Morphotypen im Grampräparat mit Scoring-Systemen (Nugent-Score) bewertet und so der Status der vaginalen Flora evaluiert. Diese Verfahren sind jedoch von der subjektiven Bewertung und der wissenschaftlichen Expertise des jeweiligen Untersuchers abhängig und wenig robust.
Mit der Multiplex-PCR Bakterielle Vaginose (Profil-Nr. 20264) ist es möglich, auf molekularbiologischer Ebene das Vorhandensein von Keimen sowohl der gesunden als auch der pathologischen Vaginalflora sensitiv, spezifisch und auch quantitativ nachzuweisen.
Quantitativer Nachweis: Gardnerella vaginalis, Fannyhessia vaginae, Lactobacillus spp.
Qualitativer Nachweis: Megasphaera type 1, BV-assoziiertes Bakterium 2, Mobiluncus spp., Bacteroides fragilis.
Bei der qualitativen und quantitativen Auswertung der Ergebnisse wird durch den Software-Algorithmus auch das Verhältnis zwischen Erregern bewertet. Analog zum Nugent-Score sind drei Befundkonstellationen möglich:
- Normale Vaginalflora: Kein molekularbiologischer Hinweis auf eine bakterielle Vaginose, Lactobacillen sind in hoher Zahl vorhanden.
- Intermediäre Vaginalflora: Gardnerella spp. und/oder Fannyhessia vaginae wurden zwar in grösseren Mengen nachgewiesen, jedoch muss der molekularbiologische Befund im Zusammenhang mit der klinischen Symptomatik bewertet werden.
- Bakterielle Vaginose: Vorliegen einer bakteriellen Vaginose.
Ausführlichere Informationen zu dieser Analyse sind unter folgenden Links zu finden: