Die Digitalisierung des Meldewesens ist eine wichtige Erkenntnis aus der Corona-Pandemie. Die hohe Anzahl an Meldungen zeigte die Grenzen des bisherigen Systems auf und machte eine schnelle digitale Übergangslösung notwendig. Diese Lösung hatte jedoch kurzfristigen Charakter. Deshalb wird der Prozess nun von Grund auf neu gestaltet und auf eine nachhaltige Umsetzung ausgerichtet.
Im Zuge dieser Umsetzung wurde auch die Modernisierung des Meldewesens für meldepflichtige Erreger vorangetrieben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat eine neue digitale Schnittstelle eingeführt. Bis anhin wurden die Meldungen ans BAG noch per Mail oder sogar Fax übermittelt. Dies sorgte teils für einen grossen Overhead, was durch die neue Schnittstelle minimiert wird. Diese ermöglicht uns und anderen Laboren, Meldungen effizienter und mit höherer Datenqualität zu übermitteln.
Als aktives Mitglied des BAG-Pilotprojekts setzt unser Labor Massstäbe in der Umsetzung dieser Innovation. Wir sind stolz darauf, das erste Labor in der Schweiz zu sein, das Daten über die neue Schnittstelle übermittelt hat. Die ersten Erreger, die wir über dieses System melden, sind Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae, die nun effizient und präzise an das Bundesamt für Gesundheit gemeldet werden. Unser Engagement in diesem Pilotprojekt demonstriert nicht nur unsere technische Kompetenz, sondern auch unser Bestreben, den Meldeprozess zu verbessern und zur öffentlichen Gesundheit beizutragen.