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20. Februar 2025

labor team: 5 Jahre COVID-19 – Ein Rückblick

Fünf Jahre ist es her, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 erstmals für Aufmerksamkeit sorgte und mit der Erkrankung Covid-19 eine der grössten globalen Herausforderungen darstellte, sowohl für die Gesellschaft als auch für die moderne Labordiagnostik. Auch für labor team war diese Zeit prägend: von der ersten Diskussion zur Etablierung eines Tests im Januar 2020 bis zur Durchführung vieler tausender Tests pro Tag.

Der Start einer neuen Ära der Labordiagnostik

Am 15. Januar 2020 wurde bei labor team zum ersten Mal über das neuartige Virus gesprochen und die Etablierung eines eigenen Tests diskutiert. Bereits am 21. Januar 2020 wurden die ersten Wuhan-CoV-Tests bestellt – eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies, da sich der E-Gen-Assay als besonders sensitiv herausstellte.

Bereits am 1. Februar 2020 folgte die Bestellung der RNA-Transkripte vom European Virus Archive (EVAg) aus Berlin, für die Verifizierung und Validierung der Tests. Da die Nachfrage rasant anstieg und Engpässe vermieden werden sollten, wurden noch im Februar 2020 Primer und Sonden für den eigenen Inhouse-Test bestellt.

Die Herausforderung der ersten Monate

Anfangs mussten alle Proben an das nationale Referenzzentrum in Genf gesendet werden. Kurz darauf erhielten nur Kantonsspitäler die Erlaubnis für SARS-CoV-2-Untersuchungen durchzuführen – manche waren aber noch nicht in der Lage dazu.

labor team hat diese diagnostische Lücke sehr schnell geschlossen und war eines der ersten fünf Labors in der Schweiz, die den Test eigenständig etabliert und validiert hatten. Die vom BAG im Februar 2020 erteilte Genehmigung war der Startschuss, so dass am 20. Februar 2020 die ersten Tests offiziell durchgeführt werden konnten.

Vom ersten Test bis zur Spitzenkapazität

  • Erster positiver COVID-19 Fall wurde am 2. März 2020 nachgewiesen
  • Ab März 2020 wurde allen Spitäler im Kanton St. Gallen ermöglicht, Proben an labor team zu senden
  • Ein zunächst kommerzieller Test wurde rasch durch einen Inhouse-Test mit Primern der Charité Berlin ersetzt, der im Verlauf des Sommers noch durch Hinzunahme eines zweiten Zielgens (Institut Pasteur) zum Dualtarget Test verbessert wurde
  • Anfängliche Testkapazität: mehrere hundert Tests pro Tag
  • Maximale Testkapazität: über 10’000 Tests pro Tag (Februar 2022)
  • 10 % aller Tests in der Schweiz wurden in Goldach durchgeführt.

Neben der Abarbeitung von SARS-CoV-2 Tests für andere Einrichtungen unterstützte labor team auch andere Labors bei der Programmierung der BAG-Schnittstelle für Testzertifikate.

Ein Rückblick mit Weitblick

Heute, fünf Jahre später, ist die Pandemie durch die WHO offiziell für beendet erklärt – doch die Erfahrungen dieser Zeit prägen unseren labordiagnostischen Alltag noch immer. COVID-19 hat gezeigt, wie entscheidend Forschung & Entwicklung, Geschwindigkeit und Zusammenarbeit in der Labordiagnostik sind. Darüber hinaus hat die Pandemie gezeigt, wie wichtig die Labormedizin für die Gesellschaft und den einzelnen Patienten ist. Leider geraten diese turbulenten Zeiten schon wieder in Vergessenheit und ehemals systemrelevante Labors werden zu Kostenfaktoren, deren Budgets drastisch gekürzt werden sollen, obwohl die Labormedizin nur 3-5 % der Gesundheitskosten ausmacht, die Laborresultate aber zu über 70 % zur ärztlichen Diagnosefindung beitragen.

Wir danken allen Mitarbeitenden des Schweizer Gesundheitswesens und von labor team, die diese Herausforderung gemeistert haben.