Neuheiten und Innovationen

Stockholm3

Innovativer Bluttest für eine zuverlässige Prostata­krebsdiagnose

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in der Schweiz, mit mehreren Tausend Neuerkrankungen jährlich. Besonders betroffen sind Männer ab 50 Jahren, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt. Trotz der hohen Inzidenz wird Prostatakrebs häufig erst in fortgeschrittenen Stadien erkannt, was die therapeutischen Möglichkeiten einschränkt. 

Prostatakrebs­diagnostik heute

Die Diagnose von Prostatakarzinomen stellt eine besondere Herausforderung dar. Der PSA-Wert wird seit vielen Jahren als Standardmethode zur Früherkennung von Prostatakrebs eingesetzt und hat massgeblich zum Rückgang der Prostatakrebssterblichkeit in den letzten zwei Jahrzehnten beigetragen1. Trotzdem stösst der PSA-Wert aufgrund seiner begrenzten Spezifität auf Kritik. Es ist daher an der Zeit, präzisere diagnostische Methoden einzuführen, die eine genauere Erkennung ermöglichen und unnötige  Eingriffe minimieren.

Stockholm3 im Überblick

Der Stockholm3-Test ist ein innovativer Bluttest zur Früherkennung von Prostatakarzinomen. Der Stockholm3-Test kombiniert Proteinmarker (freies und gesamtes PSA, PSP94, GDF15 und KLK2) mit genetischen Risikomarkern, sogenannten Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP, engl. Single Nucleotide Polymorphism), die im Labor analysiert werden. Zusätzlich werden klinische Daten durch den behandelnden Arzt erfasst, dazu gehören: Alter, familiäre Vorgeschichte von Prostatakrebs, frühere Biopsien, Einnahme von 5-Alpha-Reduktasehemmern. 

Die gesammelten Daten werden mit einem von A3P  Biomedical entwickelten Algorithmus analysiert, um  das individuelle Risiko eines Patienten für aggressiven Prostatakrebs genau zu bestimmen.

Indikation für  Stockholm3 

Der Test ist zugelassen für Männer im Alter von 45 bis 74 Jahren ohne vorherige Diagnose von Prostatakrebs. Patienten mit einem PSA-Wert zwischen 1.5 und 20 ng/ml wird die Durchführung eines Stockholm3-Tests empfohlen, um das Prostatakrebsrisiko genauer zu bewerten.

Einbindung von Stockholm3 in die  Standard­diagnostik

Der PSA-Wert wird herangezogen, um Männer zu identifizieren, die für den Stockholm3-Test in Betracht gezogen werden. Nur bei einem erhöhten Stockholm3 Risiko-Score wird eine Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchung empfohlen. Stockholm3 ist als Ergänzung zum PSA-Test konzipiert und erweitert dessen diagnostische Aussagekraft, ohne ihn zu ersetzen.

Weniger Biopsien und mehr Genauigkeit dank Stockholm3

Der Stockholm3-Test wird durch eine solide klinische Evidenz gestützt, die auf Studien mit über 90’000 Teilnehmern und mehr als 40 klinischen Publikationen basiert. Seit 2017 ist der Test erfolgreich in Schweden, Norwegen und Finnland im Einsatz und mittlerweile auch in weiteren europäischen Ländern verfügbar. 

Der Test wurde 2015 als innovatives Modell eingeführt, um unnötige Biopsien bei gutartigen Veränderungen oder niedriggradigem Prostatakrebs zu reduzieren und gleichzeitig die gleiche Zuverlässigkeit wie der PSA-Test bei der Erkennung von klinisch signifikantem Prostatakrebs zu gewährleisten. In einer Studie mit 58’818 Teilnehmern aus Schweden konnte das Modell eine Reduktion unnötiger Biopsien um 44 % sowie eine Verringerung der Entdeckung klinisch insignifikanter Prostatakarzinome um 17 % nachweisen. Gleichzeitig bewies es seine Zuverlässigkeit bei der Diagnose von Prostatakrebs mit einem Gleason-Score von mindestens 7.3

Im Jahr 2021 bestätigte eine weitere Studie mit 12’750 Teilnehmern, dass der Einsatz des Stockholm3-Tests anstelle des PSA-Tests in einem Screening-Setting in Kombination mit MRT und MRT-gesteuerten Biopsien die Anzahl der MRTs um 36 % und die Biopsien um 8 % reduziert, ohne die Fähigkeit zur Erkennung von klinisch signifikantem Prostatakrebs zu beeinträchtigen. Dies unterstreicht das Potenzial des Tests, unnötige Eingriffe zu vermeiden und gleichzeitig die diagnostische Genauigkeit zu erhalten.5

Die Vorteile von Stockholm3

  • Erkennt aggressive Prostatakarzinome bereits in frühen Stadien, selbst bei niedrigen PSA-Werten3, 5, 8  
  • Verringert die Überdiagnostik von klinisch nicht  signifikanten Prostatakarzinomen und minimiert die  Notwendigkeit invasiver Prostatabiopsien3, 5, 8, 9 
  • Bietet eine personalisierte Risikobewertung, die individuell auf Alter und familiäre Anamnese abgestimmt ist 
  • Vereinfacht die Interpretation der Ergebnisse durch klare und präzise Handlungsempfehlungen 
  • Zeigt vielversprechendes Potenzial, um zur Senkung der Gesundheitskosten beizutragen8, 10 
  • In mehreren ethnischen Gruppen validiert7

Weitere Informationen

 

Weitere Informationen und das Literaturverzeichnis finden Sie in folgender Broschüre:

 

Das Profil im Analyseverzeichnis finden Sie hier: