Bakterielle Vaginose (Multiplex-PCR)

Vaginalabstrich

ausschliesslich aus Eswab (Vaginalabstrich) (M512)

Bis zu 30 % aller Frauen im gebärfähigen Alter sind mindestens einmal in ihrem Leben von einer bakteriellen Vaginose (BV) betroffen.
Die klinische Symptomatik der bakteriellen Vaginose (u.a. unangenehm fischiger Geruch, gräulich-weisser Ausfluss) beeinträchtigt vor allem die Lebensqualität der betroffenen Frauen. Zudem kann die bakterielle Vaginose auch mit einem erhöhten Risiko für die Ansteckung mit sexuell übertragbaren Erregern und einem erhöhten Infertilitäts-Risiko einhergehen.

Die bakterielle Vaginose stellt sich als Dysbiose der Vaginalflora dar, bei der die nützlichen Bakterien wie Lactobacillus spp. durch übermässiges Wachstum von abträglichen Bakterien wie Gardnerella vaginalis oder Atopobium vaginae verdrängt werden.

Bei der Multiplex-PCR Bakterielle Vaginose werden sowohl Keime einer gesunden Vaginalflora als auch einer bakteriellen Vaginose detektiert und quantifiziert. Anschliessend wird durch einen Auswertungs-Algorithmus anhand der gewonnenen Daten die Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Vaginose berechnet.


Es sind folgende Befundergebnisse möglich:

- Physiologische Vaginalflora, kein Hinweis auf eine bakterielle Vaginose.
- Mangel an Lactobacillus spp., jedoch kein Hinweis auf eine bakterielle Vaginose. Mögliche Gründe für Mangel an Lactobacillus spp. können sein: niedriger Östrogenspiegel (z.B. in der Menopause oder bei Raucherinnen), Einnahme von Antibiotika, Scheidenspülungen, genetische Veranlagung.
- Vorhandensein einer bakteriellen Vaginose möglich. Diagnose und Therapieentscheidung muss hier in Verbindung mit der klinischen Symptomatik getroffen werden.
- Vorliegen einer bakteriellen Vaginose. Die Behandlung der bakteriellen Vaginose wird bei symptomatischen Patientinnen und in der Schwangerschaft empfohlen (AWMF S2k Leitlinie STI).


Zusätzlich sind die Ergebnisse für die einzelnen Erreger der Multiplex-PCR Bakterielle Vaginose am Ende eines jeden Befundes grafisch dargestellt (Beispielgrafik siehe weiter unten).