Ammoniak

EDTA Plasma gefroren, 1ml

Sofort nach Blutentnahme zentrifugieren und einfrieren oder eisgekühlt innerhalb 1h ins Labor bringen.

Ammoniak entsteht durch den zellulären Abbau von Proteinen, Purinen, Aminosäuren, Aminen und bei bakteriellem Proteinabbau im Darm (25%). Bei normalem pH-Wert des Blutes liegen weniger als 1% des Ammoniaks in nichtionisierter Form vor. Unter alkalischen Bedinungen steigt der nichtionisierte Anteil, es resultiert eine toxische Schädigung des Zentralnervensystems. Der Abbau erfolgt in der Leber durch den Harnstoffzyklus zu Harnstoff.
Erhöht: schwerer Leberparenchymschaden (fortgeschrittene Zirrhose, akutes Leberversagen, durch Hepatitis oder toxische Schädigung). Extrahepatische Faktoren bei vorbestehender Leberschädigung: zu hohe Proteinzufuhr, gastrointestinale Blutungen, Infekte, Alkoholkonsum, Hypokaliaemie, Diuretikatherapie, metabolische Alkalose, verminderte Diurese, porto-cavaler Shunt (fehlende Abbaumöglichkeit durch die Leberzelle), seltener Enzymdefekt im Harnstoffzyklus (Hyperammonämie) im Säuglings- oder Kleinkindalter. Reyes-Syndrom
Hinweise: für Ammoniakbestimmungen sollte die Zeit zwischen Blutentnahme und Zentrifugation 20 - 30min nicht überschreiten. Die Ammoniak-Konzentration ist in den Erythrozyten annähernd dreimal höher als im Plasma. Dreistündiges Stehenlassen der Probe bei Raumtemperatur kann zur Verdopplung des Ausgangswertes führen. Falsch hohe Werte durch Hämolyse und Nikotinabusus. Blutentnahme möglichst ohne Venenstauung.