Cortisol

Speichel

Das Glucocorticosteroid Cortisol wird in der Zona fasciculata der Nebennierenrinde gebildet und unterliegt einem regulativen Rückkopplungsmechanismus mit ausgeprägter Tag-Nacht-Rhythmik durch ACTH des Hypophysenvorderlappens (HVL). Die lebensnotwendige Wirkung des Cortisols beeinflusst Kohlenhydrat- und Aminosäurenstoffwechsel, Herz- und Kreislauffunktion sowie verschiedene andere Organleistungen (Niere, Magen, Gehirn, Knochen). Das Plasmacortisol ist grösstenteils an ein spezifisches Protein gebunden (Corticosteroidbindendes Globulin). Nur das ungebundene Cortisol ist biologisch aktiv.
Erhöht: NNR-Adenom, NNR-Carcinom, ACTH-Überproduktion im HVL, ektopisch-paraneoplastisch (bei Lungen-Tumoren), Stress, Hypoglykämie, Östrogene
Erniedrigt: Nebenniereninsuffizienz (M.Addison, HVL-Insuffizienz, AGS), Leberzirrhose, Hyperthyreose, Androgentherapie, Eiweissverlust
Hinweise: Die Isolierte Bestimmung von Cortisol ist wenig hilfreich, da die Werte im Tagesverlauf stark schwanken und durch viele Faktoren beeinflusst werden. Zur Abklärung empfiehlt es sich die Bestimmung des freien Cortisols im Urin oder Funktionsteste (Dexamethasonhemmtest, ACTH-Stimulationstest).
Falsch hohe Werte: Stress, Akut-Phase-Reaktionen, Infekte, Amphetamine, Minirin, SS, Adipositas, OVH, exogene Steroide, Aethylabusus.