Ferritin

Serum, 1ml

Das im Serum in minimalen Mengen vorkommende Ferritin stammt überwiegend aus den Zellen des RHS und befindet sich mit dem dort vorhandenen Reservepool in einem Gleichgewicht. Nach Resorption des zweiwertigen Eisens durch die Mucosazelle wird das Eisen an Ferritin gebunden und in das Knochenmark
und die Leber transportiert. Dadurch kann das Ferritin zur Abschätzung der Gesamteisenreserve herangezogen werden.
Erhöht: Akut-Phase-Reaktionen, Infektanämie, Tumoren, hämolytische, megaloblastäre, sideroblastische Anaemien, Hämochromatose, Leberzellschaden, Eisenüberladung, St.n. wiederholten Transfusionen, Hämoglobinopathien, Hämophagozytose Syndrom, Morbus Still.
Erniedrigt: Eisenmangel (nutritiv, chronischer Blutverlust), erhöhter Eisenbedarf (Schwangerschaft, Laktation, Wachstum), Eisenaborptionsstörung (Malabsorptionssyndrom, Coelakie)
Hinweise: Wichtigste Messgrösse zur Beurteilung des Eisenstatus. Ein latenter Eisenmangel kann vor Manifestwerden einer mikrozytären Anämie festgestellt werden. Im Rahmen von Akut-Phase-Reaktionen (Entzündungen, Tumoren etc.) kommt es zu einem Ferritin-Anstieg. Der Messwert widerspiegelt in diesen Fällen nicht den effektiven Ferritin-Wert (falsch hohes Resultat) und ein Eisenmangel kann nicht diagnostiziert werden. Durch die zusätzliche Bestimmung des löslichen Transferrinrezeptors (siehe dort) kann dieses Problem umgangen werden. Siehe auch Eisen, Eisenmangel, Transferrin.
Die Indikation zur Verabreichung einer Eisensubstitution soll sich nicht nur nach einem Laborwert richten, sondern immer die Symptomatik der Patienten mitberücksichtigen.
Nach Eiseninfusion: Kontrolle frühestens nach 8 Wochen.