Creatinin inkl. eGFR

Serum, 2ml

Creatinin entsteht im Muskel aus Creatin und Creatinphosphat, wobei die gebildete Creatininmenge und damit der Serumcreatininwert individuell unterschiedlich sind (abh. von Muskelmasse, Bewegung, Alter und Geschlecht). Creatinin wird bei normaler Nierenfunktion fast vollständig durch glomeruläre Filtration ausgeschieden, ein geringer Teil wird aktiv tubulär sezerniert.
Erhöht: Niereninsuffizienz (akut, chronisch), Diabetes mellitus, Kollagenosen, Glomerulopathien, toxische und allergische Medikamentenreaktionen, Hämolyse, Ig-Leichtketten-Proteinurie, renovaskuläre Nierenerkrankungen, Zystennieren. EPH-Gestose, Hyperurikaemie, Exsikkose, akuter Muskelzerfall, postrenale Ursachen, Cotrimoxazol (aufgrund eingeschränkter tubulärer Sekretion).
Erniedrigt: bei atrophischen Muskelerkrankungen
Hinweise: Bei jeder Bestimmung des Creatinins wird die eGFR (errechnete glomeruläre Filtrationsrate) mittels der CKD-EPI Formel (Chronic Kidney Disease Epidemiology Collaboration) berechnet. Die Formel beruht auf einer normierten Körperoberfläche von 1.73m2. Die Aussagekraft ist eingeschränkt bei Kindern und Jugendlichen, Alter >75Jahre, starkem Über- oder Untergewicht, extremer Muskelmasse (Bodybuilding). Bei schwarzer Hautfarbe muss der Wert mit 1.159 multipliziert werden.
Eine normale Creatininkonzentration schliesst eine eingeschränkte Nierenfunktion nicht aus, da bis zum Creatinin-Anstieg die GFR > 50% reduziert sein muss. Geringgradige Nierenfunktionsstörungen können durch die Bestimmung Cystatin C erkannt werden.