Cholinesterase

Serum, 1ml

t½: 10d
Die Cholinesterase kommt im Plasma, in der Leber, Darmschleimhaut, im Pankreas, in der Milz und der weissen Substanz des ZNS vor. Sie spaltet neben Acetylcholin auch Butyrylcholin u.a. Acylcholine sowie die entsprechenden Thiochoine.
Sie ist die im Plasma messbare Enzymaktivität, welche als Cholinesterase bezeichnet wird: eine Reduzierung von funktionstüchtigem Leberparenchym verursacht eine Aktivitätsminderung der CHE: damit wichtiger Leberfunktionsparameter.
Bei chronischem Eiweissverlust oder Nierenerkrankungen kommt es zu einer kompensatorischen Mehrbildung aufgrund der Kopplung der CHE an Albumin.
Erniedrigt: verminderte Syntheseleistung der Leber: akute und chronische Hepatitiden, Leberzirrhose, Leberinsuffizienz; Vergiftungen mit organischem Phosphorsäureestern (z.B. E605) oder mit Parasymphatikomimetika (Physostigmin, Neostigmin), bei schweren Krankheitsbildern mit kataboler Stoffwechselsituation (Malignome, schwere Infekte), gastrointestinale Erkrankungen. Streptokinase, Cyclophosphamid. Ethinylestradiol (Kontrazeptiva), Schwangerschaft ab 2. Trimenon.
Erhöht: Nephrotisches Syndrom, exsudative Enteropathie, Diabetes mellitus, Fettleber, Hypertriglyceridaemie.
Hinweis: Aufgrund der kürzeren HWZ (t½ = 10d) eignet sich die CHE besser zur Beurteilung der Syntheseleistung der Leber als die Bestimmung des Albumins. Bei der Cholinesterase handelt es sich nicht um die sog. Pseudocholinesterase (Acetylcholin-Acetylhydrolase), welche das Acetylcholin im zentralen und peripheren Nervensystem spaltet und inaktiviert (siehe Dibucainzahl).