Amylase gesamt

Serum, 1ml

Gesamt-(alpha)-Amylase wird im sekretorischen Epithel aller Mundspeicheldrüsen und in den Acini der Bauchspeicheldrüse synthetisiert und fast ausschliesslich über Ausführungsgänge in den Magen-Darmkanal abgegeben. Nach vollständiger glomerulärer Filtration wird die Amylase zu ca. 50% tubulär rückresorbiert.
Erhöht: akute Pankreatitis, akuter Schub einer chronischen Pankreatitis, in das Pankreas penetrierendes Ulcus, Pankreaspseudozysten, Pankreastumoren, Echinokokkenzysteneinbruch, Pankreasabszesse, Traumen des Pankreas, Speicheldrüsenerkrankungen (Parotitis, Steine, Mumps), akutes Abdomen, nach ERCP, paraneoplastisch (Pankreas, Ovar, Bronchien), Medikamente (Diuretika, Östrogene, Sulfapyridine, Infusion von Hydroxyethylstärke), Intoxikation (Alkohol, Opiate, Nikotin, Heroin, Theophyllin, Paracetamol u.a.), Verbrennung, diabetische Ketoazidose; exzessive Hypertriglyceridämie (erhöhtes Risiko für Pankreatitis); Niereninsuffizienz; Virushepatitis, Sarkoidose, Typhus abdominalis, Makroamylasämie.
Hinweis: Zur Diagnostik von Pankreatopathien ist die Bestimmung der Pankreas-Amylase jener der Gesamt-(α)-Amylase deutlich überlegen. Die Sensitivität zur Erkennung einer Pankreatitis beträgt (ähnlich wie bei der Lipase) > 95% (Gesamt-(α)-Amylase ca. 85%).
Siehe auch Pankreas-Amylase, Amylase-Isoenzyme.